Das abenteuerliche Leben des Tonmeisters Herbert Prasch

Herbert Prasch, der Tönesammler im Afrika der 1950er Jahre.

Feature von Johannes Gelich.

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30 11 2019

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Für den Sohn einer traditionsreichen Wiener Musikerfamilie ist ursprünglich eine Karriere als Sänger klassischer Arien oder als Pianist vorgesehen. Doch der 1934 in Wien geborene Herbert Prasch interessiert sich zum Leidwesen seiner Eltern mehr für Radios, Mikrofone und Tonbandgeräte als für das Singen und Musizieren.

Mitte der 1950er Jahre bricht er zum ersten Mal nach Nordafrika auf, erforscht und dokumentiert die dort praktizierenden Musiker und verspürt den Wunsch, die Klänge und Lieder aus Afrika aufzuzeichnen. Es folgen zwei große Afrika-Expeditionen, zu denen sich Herbert Prasch gemeinsam mit anderen Abenteurern im Rahmen der “Österreichischen Afrika-Expeditionen” aufmacht.


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Wer ist Opfer? Macht und Ohnmacht eines Rollenbildes

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RADIOKOLLEG, ORF, Ö1
6.-9.4.2020

Gestaltung: Johannes Gelich

In Zeiten von Populismus, Klimakrise, Geschlechter- und Generationenkampf geistert ein Begriff durch die einschlägigen gesellschaftspolitischen Debatten: das Opfer. In den letzten Jahren ist, so scheint es, ein regelrechter Opfermarkt entstanden: das Volk ist Opfer einer von außen gesteuerten Migrationspolitik, sagen rechte Populisten. Der Arbeitnehmer von heute ist Opfer der Profit-Interessen von Kapital, Konzernen und politischen Eliten auf dem Schlachtfeld des Neoliberalismus, sagen linke Populisten.
Frauen sind Opfer von sexistischen Übergriffen in Beruf und Medien, sagen Frauenrechtlerinnen. Männer sind Opfer von blindwütigen Feministinnen, sagen Männerverbände. Dritte-Welt-Länder sind Opfer neokolonialistischer Politik des reichen Westens, sagen Globalisierungskritiker. Wachstumsideologie, Umweltzerstörung und die Ausbeutung von Ressourcen geschehen auf dem Rücken der Kinder, sagen Ökologen. Eltern werden von ihren Kindern in Altersheime abgeschoben und vernachlässigt, sagen Pensionisten-Verbände.

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ALI MAHLODJI – 7000 Geschichten von der Arbeit

SWR2 LEBEN
7000 Geschichten von der Arbeit – gesammelt von Ali Mahlodji
Von Johannes Gelich

Ali Mahlodji weiß, wovon er spricht. Der gebürtige Iraner, dessen Familie 1983 nach Österreich flüchtete, wusste selbst lange nicht, was er einmal werden wollte. Als Kind stotterte er, die Schule brach er vor der Matura ab, kaum jemand glaubte an ihn. Heute ist der 40-Jährige ein gefragter Mann. Als Buchautor, Trend- und Zukunftsforscher hält er weltweit Vorträge zum Thema: “Menschen und ihre Potentiale”. Eines seiner Vorzeigeprojekte ist die Berufsorientierungsplattform “Whatchado” – mit inzwischen mehr als 7000 kurzen Videos, die persönliche Einblicke in die unterschiedlichsten Berufe geben.

Mit Barbara Gassner

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